Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) pflanzt mit Teilnehmern einen Baum., © Bodo Schackow/dpa
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Bäume erinnern an Todesmarsch und Opfer des KZs Buchenwald

16.11.2022

In Weimar sind symbolisch sieben Bäume in Erinnerung an die Opfer des NS-Konzentrationslagers Buchenwald und den sogenannten «Todesmärschen» gepflanzt worden. Die Bäume gehören zum Projekt «1000 Buchen» und sollten ursprünglich mehrere im Sommer zerstörte Gedenk-Bäume ersetzen, wie ein Sprecher des Lebenshilfewerks Weimar-Apolda am Mittwoch in Weimar sagte. «Es sieht inzwischen so aus, dass fast alle der geschändeten Bäume gerettet werden konnten», sagte der Sprecher. Daher dienen die nun gepflanzten Bäume als Ergänzung.

Bei dem Projekt «1000 Buchen» handelt es sich um ein inklusives Gedenkprojekt. «Es geht auch darum, dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammenkommen und Bäume pflanzen», sagte der Sprecher. Mittlerweile werden dabei nicht nur Buchen, sondern auch andere Baumarten wie Eschen oder Kirschen gepflanzt. Tafeln vermitteln den Bezug zum Gedenken.

Teils sind die Bäume bestimmten KZ-Häftlingen gewidmet oder beispielsweise in Buchenwald ermordeten Kindern.

Im Sommer wurden sieben solcher Gedenkbäume von bislang unbekannten Tätern massiv beschädigt. Die Stelle, an der die beschädigten Bäume gefunden wurden, ist Teil einer Route der «Todesmärsche» von KZ-Häftlingen. Der Begriff steht für die Räumung des Lagers, mit der die Nazis kurz vor dessen Befreiung Anfang April 1945 begonnen hatten. Tausende Häftlinge wurden in Richtung anderer Lager wie Flossenbürg und Dachau getrieben, viele überlebten dies nicht.

© dpa-infocom, dpa:221116-99-545012/3

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