AWO Thüringen fordert allgemeine Corona-Impfpflicht
In der Diskussion um eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus hat sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Thüringen für eine solche Regelung ausgesprochen. Die Verantwortung, sich zum Wohle aller impfen zu lassen, dürfe nicht allein auf die Gesundheitsberufe und Sozialeinrichtungen abgewälzt werden, teilte die Wohlfahrtsorganisation am Freitag in Erfurt mit. Bei einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht ab 16. März fühlten sich dort viele Beschäftigte nachvollziehbarerweise als Sündenböcke für das Pandemiegeschehen hingestellt. «Solidarisch wäre eine verbindliche Impfpflicht für alle – dieser Prozess darf nicht weiter verzögert werden», erklärte AWO-Landesgeschäftsführerin Katja Glybowskaja.
Im Hinblick auf die Fachkräfte- und Versorgungssituation in Pflege, Eingliederungs- und Jugendhilfe in verschiedenen Regionen sei die einrichtungsbezogene Impfpflicht kontraproduktiv. Rund 80 Prozent der betreffenden AWO-Beschäftigten seien bereits geimpft. «Das ist ein guter Wert, der weit über dem Thüringer Durchschnitt liegt und zeigt, wie bewusst sich unsere Kolleginnen und Kollegen ihrer Verantwortung sind», so Glybowskaja. «Dennoch würde uns jede und jeder, den wir aufgrund der einrichtungsbezogenen Impfpflicht verlieren, schmerzlich fehlen.» Eine einheitliche Regelung, die für alle gelte, sei leichter nachzuvollziehen und könne in der breiten Gesellschaft auf eine höhere Akzeptanz stoßen.
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