AWO kritisiert Kürzungen bei Jugendclubs und Sozialarbeit
Der Landesverband der AWO hat geplante Kürzungen des Landes bei der regionalen Jugendförderung kritisiert. Betroffen davon seien vor allem Jugendclubs sowie Sozialarbeiterstellen, erklärte die AWO am Donnerstag in Erfurt. Es gehe um einen Betrag von etwa zwei Millionen Euro in diesem Jahr, den das Bildungsministerium als Folge des Sparbeschlusses des Landtags zum Haushalt 2022 streichen wolle. Damit drohe nach zweijährigen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nun der Wegfall von dringend notwendigen Angeboten.
«Junge Menschen dürfen nicht schon wieder die Leidtragenden sein», erklärte die AWO-Landesgeschäftsführerin Katja Glybowskaja. Junge Leute brauchten nach der Pandemie nicht weniger, sondern mehr Anlaufstellen und Angebote.
Die örtliche Jugendförderung des Landes sei gesetzlich mit mindestens 15 Millionen Euro pro Jahr veranschlagt, so die AWO. Benötigt würden zur Fortsetzung des Angebotes im bisherigen Umfang jedoch etwa 17 Millionen Euro. Diesen Betrag habe das Land eigentlich in seinem Haushalt eingestellt - nun solle er um zwei Millionen reduziert werden. Im Vergleich zu 2021 bedeute das beispielsweise für die Stadt Erfurt eine Reduzierung um 175 000 Euro, für den Saale-Holzland-Kreis um 55 000 Euro.
Vor einigen Tagen hatte bereits der Paritätische Wohlfahrtsverband Kürzungen bei der Finanzierung der Thüringer Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen durch das Land kritisiert. Das Verbraucherschutzministerium wolle die Zahlungen um mehr als vier Prozent verringern, erklärte der Landesverband. Hintergrund ist ebenfalls der Landtagsbeschluss, der alle Ministerien in diesem Jahr zu Einsparungen zwingt.
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