Autobahn-Rastanlage bei Coburg geplant: Kritik am Standort
An der Autobahn 73 im Landkreis Coburg ist eine neue Raststätte geplant. 19 Millionen Euro soll das Projekt kosten, entstehen sollen auf knapp zwölf Hektar unter anderem 117 Stellplätze für Autos und 64 Lkw-Stellplätze. An den Plänen gibt es Kritik: Der Standort nahe Drossenhausen bedeute einen Eingriff in eine bislang wenig bebaute Landschaft, sagte Gerd Weibelzahl vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Man verstehe, dass es einen großen Bedarf an Lkw-Stellplätzen gibt. Das sei das Ergebnis einer falschen Verkehrspolitik, dass nicht auf die Schiene, sondern auf die Straße gesetzt worden sei, sagte Weibelzahl.
In der Region gebe es andere Standorte, dort seien beispielsweise sowieso schon Gewerbegebiete angesiedelt und die Eingriffe in die Natur wären geringer.
Die Autobahn-GmbH des Bundes, die für die Planung verantwortlich ist, betonte, der vorgesehene Standort habe sich als bester herauskristallisiert. «Das Baurechtsverfahren ist schon sehr weit vorangeschritten. Die Fläche befindet sich bereits im Eigentum der Autobahn GmbH», teilte eine Sprecherin der Niederlassung Nordbayern mit. Derzeit setze die Regierung von Oberfranken das Planfeststellungsverfahren um. Wann es mit dem Bau losgehen kann, sei noch unklar.
Geplant wird schon seit vielen Jahren. Auf Grundlage des Bundesfernstraßengesetz seien in Abständen von 50 bis 80 Kilometern bewirtschaftete Rastanlagen an Autobahnen vorgesehen, erläuterte die Sprecherin. An der A73, die in Nürnberg startet und bis nach Thüringen führt, fehlen solche Anlagen bislang. Unter anderem wird deshalb auch weiter südlich, zwischen Buttenheim (Landkreis Bamberg) und Forchheim, eine weitere Anlage geplant. Ansonsten konzentriert sich die Autobahn-GmbH in Nordbayern auf den Ausbau bestehender Anlagen, wie die Sprecherin weiter sagte.
In Südbayern sind nach Angaben eines Sprechers derzeit keine neuen bewirtschafteten Tank- und Rastanlagen geplant. Man baue vorhandene Parkplätze aus oder modernisiere sie.
Im Coburger Land haben sich inzwischen auch Bürger zusammengeschlossen, um gegen die Raststätte mit einem Aktionsbündnis mobil zu machen. Sie fürchten ähnlich wie der VCD einen zu großen Eingriff in die Natur und sorgen sich um den Hochwasserschutz der umliegenden Orte, wenn eine große Fläche für die Rastanlage versiegelt wird.
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