Aufsichtsrat von Volksbank in Südthüringen zurückgetreten
Der gesamte Aufsichtsrat der zuletzt wegen hoher Verluste wieder in die Schlagzeilen geratenen Volksbank Bad Salzungen Schmalkalden ist zurückgetreten. Das teilte die Bank am Dienstagabend mit. Zuvor hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) bereits zum 1. Dezember mit Christian Gervais einen Sonderbeauftragten mit Geschäftsleiterbefugnis für die Bank in Südthüringen benannt. Nun soll sie einen weiteren Sonderbeauftragten erhalten, der vorübergehend die Rolle des Aufsichtsrats übernimmt, wie die Bank mitgeteilt hatte.
Vorläufige Angaben: etwa fünf Millionen Euro Verlust
Bereits im November hatte der Anwalt der Bank erklärt, dass das Finanzhaus voraussichtlich Unterstützung aus dem Sicherungsfonds der deutschen Genossenschaftsbanken benötige. Demnach hat die Volksbank nach vorläufigen Daten vor allem durch Wertberichtigungsbedarf bei Immobilien und Beteiligungen einen Verlust von etwa fünf Millionen Euro im vergangenen Jahr gemacht. Einlagen von Kunden seien geschützt, betonte die Bank.
Die «Fußballer»-Bank
Die Volksbank im Süden Thüringens wird mitunter als «Effenberg-Bank» bezeichnet, weil der ehemalige Profi-Fußballer Stefan Effenberg für sie zeitweise beratend tätig gewesen war, wenn es um Kredite an Fußballvereine ging. Die Volksbank mit Hauptsitz in Bad Salzungen hat nach eigenen Angaben rund 250 Mitarbeiter und knapp 51 000 Kunden bei einer Bilanzsumme von rund 1,5 Milliarden Euro.
Die Sicherungsfonds der Banken in Deutschland dienen dazu, dass Banken in finanziellen Schwierigkeiten Hilfe bekommen, um nicht insolvent zu werden.
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