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Auerhühner aus Schweden sollen Thüringer Population stärken

13.05.2022

Nach einer coronabedingten Pause sollen erneut Wildfänge aus Schweden dafür sorgen, dass das Auerhuhn in Thüringen nicht ausstirbt. In den Hochphasen der Pandemie 2020 und 2021 war die Wildfangaktion in Schweden ausgefallen «und die dringend benötigten Wildvögel sind nicht nach Thüringen gekommen», teilte ein Sprecher der Landesforstanstalt auf Anfrage mit. «Wir setzen nun große Hoffnungen in den Fangeinsatz 2022.» Insgesamt 40 schwedische Waldhühner sollen im Thüringer Wald ein neues Zuhause finden. Auch Forstministerin Susanna Karawanskij (Linke) wird am Freitag bei der Auswilderung in Gehren dabei sein.

Noch in den 1970er Jahren wurden über 300 Tiere im Thüringer Schiefergebirge gezählt. 2010 stand das Auerhuhn im Freistaat wie auch heute noch vor dem Aussterben. Bereits in den 1990er Jahren sind Wildfänge nach Thüringen gekommen - damals aus Russland. Sie hatten allerdings keinen nachhaltigen Erfolg bei der Arterhaltung gebracht. Seit 2015 setzen Thüringens Förster die in Polen erprobte Auswilderungsmethode um. Die Jungvögel werden hierbei im Verband mit der Mutterhenne schrittweise in speziellen Auswilderungsvolieren in die Freiheit entlassen. Bis 2022 sollte so eine stabile Auerhuhn-Population von bis zu 100 Vögeln im Thüringer Schiefergebirge aufgebaut werden.

«Wann diese Populationshöhe in Thüringen erreicht ist, lässt sich kaum seriös prognostizieren», hieß es von Thüringenforst-Seite. Allein die vielfältigen Folgen des Klimawandels für die heimischen Wälder zeigten, dass sich relevante Rahmenbedingungen in bisher in diesem Ausmaß nicht gekannter Veränderung befinden. Derzeit schätzen Experten den Auerhuhnbestand laut Thüringenforst auf 20 bis 30 Tiere. «Die Flächen werden jetzt im Frühjahr weiter begangen und kontrolliert», hieß es. Die erforderlichen Genehmigungen für die Schweden-Translokation liegen bis 2023 vor.

© dpa-infocom, dpa:220513-99-268884/2

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