Flüchtlinge gehen in der Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) zu einem wartenden Bus., © Boris Roessler/dpa
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Auch Saale-Orla-Kreis will Bezahlkarten für Asylsuchende

13.11.2023

Nach dem Landkreis Greiz will auch der Saale-Orla-Kreis Bargeldzahlungen an Asylsuchende durch eine Bezahlkarte ersetzen. Mit der technisch limitierten Bezahlkarte sollen sich die Asylsuchenden versorgen und Dinge des täglichen Bedarfs erledigen können, wie das Landratsamt in Schleiz am Montag mitteilte. Bargeldauszahlungen oder Auslandsüberweisungen sollen mit der Karte hingegen nicht möglich sein. Die Umstellung sei «möglichst bald» geplant, einen konkreten Zeitpunkt dafür nannte das Landratsamt nicht. Die Kreisverwaltung will zunächst die Erfahrungen mit einer Bezahlkarte im Nachbarkreis Greiz abwarten.

Dort soll als Pilotprojekt für Thüringen voraussichtlich am 1. Dezember mit der Ausgabe von Bezahlkarten begonnen werden. Saale-Orla-Landrat Thomas Fügmann (CDU) plädierte am Montag für eine «bundes- oder zumindest thüringenweit einheitliche» Regelung. «Sollte sich aber abzeichnen, dass bis dahin noch endlos viel Zeit verstreicht, werden wir handeln und uns dem Greizer Modell anschließen», erklärte er in einer Mitteilung.

Ziel der Umstellung ist es laut Landratsamt, den Verwaltungsaufwand bei den monatlichen Bargeldauszahlungen zu reduzieren. Außerdem gehe es darum, einer «möglichen Zweckentfremdung der Sozialleistungen durch Geflüchtete» vorzubeugen.

Bund und Länder hatten sich vor einer Woche unter anderem darauf verständigt, dass Schutzsuchende künftig mindestens einen Teil ihrer Leistungen als Guthaben auf eine Bezahlkarte bekommen.

© dpa-infocom, dpa:231113-99-930720/2

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