Auch in Thüringen sprießen die Pilze wieder
Nach langer Trockenheit können sich Pilzliebhaber in Thüringen über eine prächtige Saison freuen. Fast 300 Frischpilzarten könne man im Osten und Süden Thüringens derzeit finden - zehn Mal mehr als Ende August, erklärte der Pilzsachverständige Bernd Rudolph der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Der feuchte Boden lasse aktuell besonders Steinpilze, Hexenröhrlinge und Birkenpilze sprießen. Aber auch viele Raritäten könne man finden. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hatte vielen Teilen Deutschlands eine gute Pilzsaison in Aussicht gestellt.
«Wir beobachten gerade ein auffälliges Wachstum der Krausen Glucke», sagte Rudolph erfreut. «Ein Baumpilz, der wie ein Badeschwamm aussieht.» Man könne ihn hervorragend zu Mahlzeiten verarbeiten, so der Pilzsachverständige aus Unterwellenborn. Trotz der rosigen Aussichten zeigte er sich angesichts der nächtlichen Temperaturen besorgt. «Pilze sind eigentlich hart im Nehmen - solange kein Bodenfrost kommt.» Aktuell könnten die Temperaturen in der Region nachts schon mal auf 0 Grad Celsius fallen. Ein früher Wintereinbruch könne den Pilzen gefährlich werden, die teilweise noch bis in den November hinein wachsen könnten.
Der Pilzexperte warnte: «Wir brauchen dringend mehr Regen im Jahresverlauf.» Es hänge entscheidend von der Regenmenge ab und nicht davon, wie häufig es regnet. «Von kurzen Schauern oder Nieselregen kommt im Wald nichts an. Auch wenn der Regen lange andauert.»
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