Arbeitsmarkt erholt sich weiter: Weniger Kurzarbeit
Auf dem Thüringer Arbeitsmarkt sind erste Zeichen einer Frühjahrsbelebung spürbar. Nach dem saisontypischen Anstieg im Dezember und Januar ist die Arbeitslosigkeit zuletzt wieder gesunken. Im Februar waren 58.400 Männer und Frauen im Freistaat ohne Job, wie die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Das waren 600 Erwerbslose weniger als im Januar. Die Arbeitslosigkeit lag damit auch unter dem Wert des Vorjahres und unter dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie.
Die Arbeitslosenquote betrug im Februar 5,3 Prozent. Das ist den Angaben zufolge die niedrigste Quote unter den Ost-Ländern. «Der Arbeitsmarkt normalisiert sich weiter», sagte der Chef der Regionaldirektion, Markus Behrens. Die Omikron-Welle habe sich bisher kaum auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt. Allerdings seien die Folgen des Ukraine-Kriegs auch noch nicht absehbar.
Die Arbeitsagenturen und Jobcenter bereiteten sich auf die Unterstützung ukrainischer Geflüchteter vor. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Kurzarbeit konjunkturelle Risiken in besonders betroffenen Branchen kurzfristig abfedern und den Arbeitsmarkt stabilisieren könne, sagte Behrens. Thüringer Unternehmen zeigten im Februar für etwa 5800 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Januar wurde noch für rund 9800 Arbeitnehmer Kurzarbeit angezeigt.
Arbeitgeber signalisierten zudem im Februar eine hohe Einstellungsbereitschaft. Freisetzungen in den Außenberufen hätten auch durch den vergleichsweise milden Winter deutlich nachgelassen. Derzeit seien fast 22.600 freie Stellen bei den Arbeitsagenturen in Thüringen gemeldet, hieß es.
Stichtag für die Erhebung war der 14. Februar. Mögliche Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind damit noch nicht in den Arbeitsmarktdaten enthalten.
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