Anwalt für die Massai in Tansania erhält Menschenrechtspreis
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Anwalt für die Massai in Tansania erhält Menschenrechtspreis

04.07.2023

Der Kämpfer für die Rechte der Massai in Tansania, Joseph Moses Oleshangay, erhält in diesem Jahr den mit 5000 Euro dotierten Menschenrechtspreis der Stadt Weimar. Der Rechtsanwalt, selbst Massai, setze sich seit vielen Jahren gegen die staatlich autorisierte Vertreibung der indigenen Volksgruppe ein, teilte die Stadt am Dienstag mit. Er sei mehrfach staatlichen Repressionen bis hin zu einem misslungenen Mordanschlag ausgesetzt gewesen. Oleshangay ist Mitglied der Organisation «Legal and Human Rights Centre», den Angaben zufolge die bedeutendste Menschenrechtsorganisation in Tansania.

Der Preisträger engagiere sich in der Rechtsberatung und der Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen in dem ostafrikanischen Land. Die Massai in Tansania sind bekannt als Nomadenvolk. Nach Einschätzung der Gesellschaft für bedrohte Völker üben die tansanische Regierung, aber auch Wildhüter in den Schutzgebieten und Nationalparks Druck auf die Massai aus, um sie zur Flucht oder Umsiedlung zu zwingen.

Für den diesjährigen Weimarer Menschenrechtspreis waren Kandidaten aus acht Ländern vorgeschlagen worden. Der Preis wird am 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte, verliehen. Im vergangenen Jahr waren die Bürgerrechtlerinnen Irina Scherbakowa aus Russland, Mitbegründerin der in Russland verbotenen Menschenrechtsorganisation «Memorial», und Olga Karatch aus Belarus geehrt worden.

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© dpa-infocom, dpa:230704-99-282059/2

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