Antrag zum maroden Viadukt in Weida
Die Deutsche Bahn hat einen ersten Schritt zum weiteren Umgang mit der schadhaften Bahnbrücke in Weida genommen. Die DB Netz AG hat demnach beim Eisenbahn-Bundesamt das Planrecht für den Rückbau des sogenannten Oschütztal-Viadukts Weida beantragt, wie ein Sprecher des Bundesamts auf Anfrage mitteilte. Zuvor hatte MDR Thüringen online darüber berichtet. Für weitere Details zu Planungen verwies der Sprecher auf die Bahn. Diese gab allerdings zunächst keine weiteren Auskünfte zum Thema.
Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) prüfe nun, ob der Antrag zulässig sei. «Hierbei ist zu beachten, dass das Viadukt bereits zu Reichsbahnzeiten und lange vor Gründung des EBA außer Betrieb genommen und für den Eisenbahnverkehr eine Umfahrungsstrecke gebaut wurde», teilte der Sprecher mit. Demnach müsse auch geklärt werden, ob die EBA überhaupt zuständig sei und es sich bei dem Bauwerk nach wie vor um eine gewidmete Eisenbahnbetriebsanlage handle.
Die seit langem nicht mehr genutzte Bahnbrücke befindet sich in einem fragwürdigen Zustand. Zuletzt machte sie Schlagzeilen, weil die darunter verlaufende für die Region bedeutsame Bundesstraße aus Sicherheitsgründen einige Tage gesperrt werden musste. Inzwischen schützt ein Gerüst vor möglicherweise herabfallenden Teilen.
Das 1884 erbaute Viadukt Oschütztal ist bei der Europäischen Route der Industriekultur gelistet. Schon seit längerer Zeit setzen sich Initiativen für den Erhalt der Konstruktion ein, die häufig als ein besonderes Zeugnis der Technikgeschichte gewertet wird. Seit mehr als 40 Jahren fahren laut Bahn keine Züge mehr über die Brücke.
© dpa-infocom, dpa:230502-99-529591/2