Anklage gegen NPD-Vize Heise wegen mutmaßlicher Hakenkreuze
Wegen mutmaßlicher Hakenkreuze an seinem Haus ist gegen den stellvertretenden NPD-Bundesvorsitzenden Thorsten Heise Anklage erhoben worden. Dem mehrfach vorbestraften Neonazi wird nach dpa-Informationen das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen. Zuvor hatten mehrere Medien über die Anklage berichtet. Konkret geht es um mehrere gemeißelte Symbole an einem steinernen Türsturz am Haus von Heise im nordthüringischen Fretterode, die Hakenkreuze darstellen sollen.
Heise schrieb auf dpa-Anfrage, dass es sich bei den Zeichen um eine Symbolik handle, die seit dem 15. Jahrhundert in der Architektur geläufig gewesen sei. «Ich kann keine Hakenkreuze erkennen», erklärte Heise. Er habe für die Tür- und Fenstersturze originales Baumaterial aus dem Baujahr 1788 verwendet. Die Sturze seien von ihm lediglich neu verbaut worden. «Ich sehe dem Gerichtstermin gelassen entgegen», schrieb Heise.
Die Symbole waren im Rahmen eines anderen Prozesses Ende November mehreren Beobachtern bei einem Vor-Ort-Termin in Fretterode aufgefallen. In dem Verfahren, das noch nicht abgeschlossen ist, geht es um einen gewaltsamen Überfall auf zwei Journalisten in der Gegend. Die beiden Journalisten hatten am Grundstück Heises recherchiert und Fotos gemacht, bevor sie angegriffen und schwer verletzt wurden.
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