Altersrenten im Osten weiterhin niedriger als im Westen
Mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung sind die durchschnittlichen gesetzlichen Altersrenten im Osten Deutschlands nach wie vor niedriger als im Westen. Das geht aus einer Aufstellung des Bundesarbeitsministeriums hervor, die den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstag) und auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach lag die durchschnittliche ausgezahlte Altersrente nach 40 oder mehr Versicherungsjahren in den ostdeutschen Bundesländern Ende des Jahres 2022 bei 1329 Euro pro Monat, in den westdeutschen Bundesländern waren es 1499 Euro.
Betrachtet man die einzelnen Bundesländer, sind die Unterschiede mitunter noch deutlicher: Die Statistik weist die höchsten durchschnittlichen Altersrenten für das Saarland (1565 Euro), Nordrhein-Westfalen (1554 Euro) und Hamburg (1529 Euro) aus. Die Schlusslichter bilden Thüringen (1300 Euro), Sachsen-Anhalt (1310 Euro) und Sachsen (1316 Euro). Das Arbeitsministerium bezog sich dabei auf die Statistik der Deutschen Rentenversicherung.
Der Vorsitzende der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, sagte den Funke-Zeitungen: «33 Jahre Deutsche Einheit, eine Renteneinheit ist nicht in Sicht.» Bartsch äußerte die Befürchtung, dass die Unterschiede zwischen den Renten im Osten und denen im Westen künftig sogar wieder größer werden könnten. Denn die Löhne seien im Osten in den vergangenen Jahrzehnten deutlich niedriger gewesen als im Westen - und seien es auch heute noch.
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