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Allein in Erfurt mehr als 1200 Ukraine-Flüchtlinge gemeldet

18.03.2022

In der Landeshauptstadt Erfurt haben sich nach Angaben der Stadtverwaltung inzwischen gut 1200 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bei den Behörden gemeldet - das sind ein Drittel der in Thüringen gemeldeten Ukraine-Flüchtlinge. Rund 740 Menschen und damit der Großteil lebe in Wohnungen und Privatunterkünften, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Die übrigen Flüchtlinge seien in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, 215 hätten in Turnhallen Obdach gefunden.

Thüringenweit waren am Freitag 3615 Geflüchtete aus dem Kriegsgebiet erfasst, wie ein Sprecher des Landesverwaltungsamtes auf Anfrage sagte. Da nur Menschen gezählt wurden, die sich bei Behörden meldeten, sei von einer gewissen Dunkelziffer auszugehen.

Die Landeshauptstadt hält inzwischen drei Schulturnhallen für die Geflüchteten bereit, von denen eine bereits voll belegt ist. Eine weitere Halle soll von Montag an für die Ankunft von Menschen aus dem Kriegsgebiet ausgestattet werden, sagte Sozialbürgermeisterin Anke Hofmann-Domke (Linke). Die Möblierung dieser Notunterkünfte bereite allerdings zunehmend Probleme, sagte Hofmann-Domke. «Es ist derzeit nicht mehr möglich, Feldbetten zu kaufen.»

Die ersten Geflüchteten haben der Bürgermeisterin zufolge bereits einen Aufenthaltstitel und somit ein Bleiberecht erhalten. 200 Kinder seien für die Schule angemeldet. Um kleinere Kinder in Kindergärten aufnehmen zu können, sei die Stadtverwaltung dafür, diesen eine Überbelegung um bis zu fünf Prozent zu erlauben. Dazu sei die Zustimmung des Landes nötig.

Das Landesverwaltungsamt hatte am Donnerstag prognostiziert, dass bis zu 4000 ukrainische Kriegsflüchtlinge pro Woche in den Freistaat kommen könnten. Die Verteilung der Flüchtlinge auf die Bundesländer richtet sich nach deren Einwohnerzahl und Steuerkraft. Demnach werden Thüringen etwa 2,7 Prozent der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge zugeteilt.

© dpa-infocom, dpa:220318-99-576832/4

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