Agrarministerin: Forschung für Waldumbau nicht kürzen
Oberhof (dpa) - Die Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, Susanna Karawanskij, hat sich gegen geplante Kürzungen bei der Waldklimaforschung ausgesprochen. Damit drohten Forschungsprojekte wegzubrechen, die unter anderem für die Wiederaufforstung geschädigter Flächen und den Waldumbau wichtig seien, sagte Karawanskij der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern in Oberhof. Nach ihren Angaben sieht der Haushaltsentwurf der Bundesregierung bei der Waldklimaforschung Kürzungen von etwa 30 Millionen Euro vor. Das sollte korrigiert werden, forderte Thüringens Agrarministerin.
Sie hat ihre Amtskollegen nach eigenen Angaben nach Oberhof eingeladen, weil der Thüringer Wald mit seinen ausgedehnten Fichtenbeständen stark durch Trockenheit und Borkenkäferbefall geschädigt ist. «Das ist leider ein Hotspot für Waldschäden.» Jährlich werden nach Angaben von Karawanskij allein in Thüringen Hunderttausende Bäumchen gepflanzt, um klimabeständigere Mischwälder entstehen zu lassen. Dabei werde auch mit unterschiedlichen Baumarten experimentiert.
Bauernprotest vor Tagungshotel
Nach den Bauernprotesten zu Jahresbeginn beschäftigten sich die Minister bei ihrer Herbsttagung erneut mit Schritten zum Bürokratieabbau in der Landwirtschaft, mit der Förderung alternativer Kraftstoffe oder der steuerlichen Förderung von Rücklagen der Betriebe, um Ernteausfälle besser überstehen zu können.
Vor dem Tagungshotel gab es eine Protestaktion des Thüringer Bauernverbandes.
Die Gespräche auf Bundesebene zu den gestellten Forderungen der Landwirte hätten «wenig bis gar nichts gebracht», begründete er die Aktion. Der Deutsche Bauernverband bekräftigte die Forderung nach einem spürbaren Bürokratieabbau. Er forderte außerdem vom Bund, dass in den kommenden Jahren der Finanzrahmen für die Landwirtschaft erhöht wird, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu sichern.
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