Ein Stacheldrahtzaun umzäunt das Gelände einer Justizvollzugsanstalt., © Bernd Weißbrod/dpa/Symbolbild
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Adams: Große Herausforderungen für den Strafvollzug

24.12.2022

Thüringens Justizminister Dirk Adams (Grüne) sieht weiter große Herausforderungen für den Strafvollzug. Das Stresslevel in den Gefängnissen sei aufgrund schwieriger Lebensbiografien und einer zunehmenden Drogenproblematik der Häftlinge gewachsen, sagte Adams nach einem Besuch an Heiligabend in der Haftanstalt Hohenleuben. Das führe unter anderem zu Auseinandersetzungen zwischen den Insassen und auch zu Beleidigungen der Bediensteten.

In Thüringen sind rund 900 Bedienstete im Strafvollzug tätig. «Der Justizvollzug hat immer das Problem, dass die Arbeit hinter Mauern geleistet wird, und häufig wird diese Arbeit nicht gesehen», sagte der Minister. Als Zeichen seiner Anerkennung überbrachte Adams in Hohenleuben den Bediensteten an Heiligabend kleine Geschenke und dankte allen Mitarbeitern. In Hohenleuben sind die Bedingungen für Bedienstete und Strafgefangene besonders schwer.

In der veralteten Haftanstalt aus DDR-Zeiten sitzen derzeit den Angaben nach 262 Gefangene ein, die von rund 165 Bediensteten überwacht werden. Bis zu sechs Häftlinge müssen sich in dem Ostthüringer Gefängnis noch eine Zelle teilen. Hohenleuben soll nach der Fertigstellung des neuen, gemeinsamen Großgefängnisses von Sachsen und Thüringen in Zwickau 2024 geschlossen werden. Ab Januar 2025 sind Einzelhafträume gesetzlicher Standard.

In den derzeit fünf Gefängnissen in Thüringen sitzen gegenwärtig 1327 Insassen ein.

© dpa-infocom, dpa:221224-99-10618/2

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