Abgestürzter Spezial-Hubschrauber kommt zerlegt zurück
Nach dem Absturz eines speziellen Forsthubschraubers im südthüringischen Föritztal ist das Wrack geborgen worden. Es sei auf einen Tieflader gehoben worden, sagte der Sprecher der Landesforstanstalt Horst Sprossmann auf Anfrage am Donnerstag. Das Wrack solle in einer Halle in Einzelteile zerlegt werden. Diese würden dann zurück in die Schweiz gebracht. Die Maschine gehört einem Unternehmen im Nachbarland.
Zuvor hatten nach Angaben der Polizei und der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) Experten die Unfallstelle und das Wrack untersucht. Ein Beauftragter habe Messungen vorgenommen und dokumentiert. Die Ergebnisse werden in einem Zwischenbericht festgehalten, wie es seitens der BFU hieß. Der Bericht werde vermutlich Ende Juni veröffentlicht. Bis die Unfallursache feststehe, werde es aber länger dauern.
Der Hubschrauber war am Mittwoch bei Holzarbeiten abgestürzt. Der 54 Jahre alte Pilot wurde leicht verletzt. Die Polizei geht bislang von einem Unfall aus. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde die Maschine beim Start von einer Windböe erfasst und kam dadurch in Schräglage. Die Rotorblätter gerieten in Kontakt mit dem Boden, der Helikopter stürzte ab. Die Polizei schätzt die Höhe des Gesamtschadens auf mehrere Millionen Euro.
Eigentlich sollte der Hubschrauber Hunderte Tonnen Buchenholz von einem Hang im Thüringer Wald holen. Die Bäume waren infolge des Klimawandels vertrocknet und drohen, auf eine Landstraße zu fallen. Der Hubschrauber sollte helfen, da Fällarbeiten auf anderem Wege an dem Steilhang sehr schwierig zu bewerkstelligen seien, so Sprossmann. Dennoch sollen zur Sicherheit zunächst zumindest besonders beschädigte Bäume von Hand gefällt werden. Großflächige Fällarbeiten seien dann für den kommenden Herbst geplant - vermutlich auch wieder unter Einsatz eines Spezial-Hubschraubers.
Unfälle mit Hubschraubern sind in Deutschland laut BFU sehr selten. Für 2022 listet die Behörde sechs solcher Unfälle in der Zivilluftfahrt auf, bei denen drei Menschen schwer verletzt wurden. Ein Jahr zuvor wurden demnach bei sieben Unfällen drei Menschen schwer und eine Person tödlich verletzt.
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