Das Logo der Industrie und Handelskammer (IHK)., © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
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Weniger Exporte nach Russland, dafür mehr in die Ukraine

23.02.2023

Der vor einem Jahr begonnene russische Angriff auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen haben Spuren in der Thüringer Außenhandelsbilanz hinterlassen. Nach Berechnungen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt haben sich die Exporte in die Russische Föderation 2022 um knapp ein Drittel verringert. Demgegenüber wird mehr in die Ukraine ausgeführt. Die Warenexporte des Freistaats nach Russland seien 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozent auf 265 Millionen Euro zurückgegangen, wie die IHK am Donnerstag weiter mitteilte.

In der Rangfolge der wichtigsten Abnehmerstaaten von Thüringer Waren sei Russland im Vorjahresvergleich von Rang 15 auf 19 gefallen. Die Importe hätten sich um 14 Prozent auf knapp 63 Millionen Euro verringert. Beeinträchtigt wurden den Angaben nach insbesondere der Fahrzeugbau und die Zulieferindustrie sowie der Maschinenbau.

2021 seien Fahrzeuge und Kraftwagenteile noch die wichtigsten Thüringer Exportgüter nach Russland gewesen. Im vergangenen Jahr hätten diese Lieferungen jedoch um 79 Prozent abgenommen und erreichten nur noch einen Wert von 22 Millionen Euro. Auch die Ausfuhren von Maschinen seien um 34 Prozent auf 32 Millionen Euro gesunken.

Wichtigste Exportgüter nach Russland seien nun pharmazeutische Erzeugnisse mit einem Ausfuhrvolumen von 77 Millionen Euro. Allerdings habe sich der Wert im Jahresvergleich nicht aufgrund der Menge, sondern durch den Preisanstieg fast verdoppelt.

Im Gegensatz zu Russland zog der Warenverkehr mit der Ukraine 2022 deutlich an. Nach Rang 42 in der Exportländerstatistik rangiere die Ukraine aktuell auf Platz 38, hieß es. In die Ukraine wurden 2022 Waren im Wert von 76 Millionen Euro aus dem Freistaat exportiert. Das waren 25 Prozent mehr als im Jahr 2021. Wichtigste Exportgüter waren Fahrzeuge und Kraftwagenteile mit einem Anteil an allen Ausfuhren in die Ukraine von 15 Prozent. Die Importe beliefen sich auf 45 Millionen Euro und stiegen damit um 32 Prozent.

© dpa-infocom, dpa:230223-99-709865/2

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