Weiter moderate Masken- und Testpflichten in Thüringen
In Thüringen treten ab Samstag neue Infektionsregeln in Kraft. Danach besteht die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr fort, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. Allerdings muss nicht zwingend eine FFP2-Maske getragen werden, es reicht auch eine medizinische Maske. Eine Ausweitung der Maskenpflicht auf Verkaufs- und Veranstaltungsräume sowie auf die Gastronomie wird es nicht geben. Die Verordnung gilt bis zum 12. November.
Auch bei der Testpflicht nutzt der Freistaat die vom Bund gegebene Möglichkeit für Ausnahmen. So bleiben Geimpfte und Genesene in Krankenhäusern und Pflegeheimen und die dort Beschäftigten von der Testpflicht befreit. Das gilt auch für Menschen, die sich in diesen Einrichtungen zeitlich nur sehr kurz aufhalten.
Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeheimen, die weder geimpft noch genesen sind, können ihrer dreimaligen Testpflicht pro Woche auch durch Selbsttests nachkommen. Die Aufsichtspflicht dafür entfällt.
Mit der neuen Verordnung passt der Freistaat die Landesregeln an das geänderte Infektionsschutzgesetz des Bundes an, das generell wieder schärfere Vorgaben zu Masken und Tests ermöglicht.
«Soweit die Infektionslage, die Belastungsdaten des Gesundheitssystems und das überarbeitete Infektionsschutzgesetz es zulassen, wollen wir die bisherigen Schutzmaßnahmen in Thüringen fortführen», sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Zwar seien seit Mitte September wieder steigende Fallzahlen und Hospitalisierungsraten zu verzeichnen. Im Bundesvergleich sei Thüringen allerdings nach wie vor eines der Länder mit den niedrigsten Werten.
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag für Thüringen mit 373,4 an. In der Vorwoche lag der Wert noch bei 187,5. Bundesweit stieg die Sieben-Tage-Inzidenz im Wochenvergleich von 281,4 auf 409,9.
Die höchste Inzidenz in Thüringen meldete der Kreis Schmalkalden-Meiningen (513,8) - die niedrigste die Stadt Weimar (171,9). Experten gehen seit geraumer Zeit aber davon aus, dass die Angaben die Infektionslage nicht vollständig abbildet, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen und in der Statistik nur solche zählen.
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