Thüringen mit vielen neuen Schulden im Ländervergleich
Die Bewältigung der Corona-Pandemie hat die Schulden der öffentlichen Haushalte in Thüringen stärker wachsen lassen als in einigen anderen Bundesländern. Nach Sachsen mit plus 24,4 Prozent und Bayern mit plus 11,5 Prozent stieg die Verschuldung in Thüringen 2021 im Vergleich zum ersten Corona-Jahr mit 4,5 Prozent am deutlichsten, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom Mittwoch hervor geht. Das Finanzministerium in Erfurt sprach von einem Sondereffekt durch die Stichtagsregelung bei der Erfassung der Daten.
Der Landtag habe erst im Dezember 2020 einen Nachtragshaushalt mit einem Kreditrahmen von rund 1,27 Milliarden Euro vor allem für Corona-Hilfen beschlossen. Diese seien dann erst 2021 aufgenommen worden, gehörten jedoch zum Haushaltsjahr 2020. «Fakt ist, dass im Haushaltsjahr 2021 keine neuen Kredite aufgenommen wurden, der Schuldenstand haushälterisch von 2020 nach 2021 also nicht gestiegen ist», erklärte das Ministerium auf Anfrage.
Bundesweit gab es laut Bundesamt einen Höchststand bei der Verschuldung der öffentlichen Haushalte. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung waren beim sogenannten nicht-öffentlichen Bereich zum Jahresende 2021 mit 2.319,8 Milliarden Euro verschuldet. Die Summe entspreche einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.906 Euro.
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