Teufelskomet in Thüringen zu sehen, © Michael Jäger / AZM / dpaTeufelskomet in Thüringen zu sehen, © Michael Jäger / AZM / dpa
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Teufelskomet in Thüringen zu sehen

Er kommt nur alle 71 Jahre

04.04.2024

Wir bekommen Besuch, sehr seltenen Besuch: Der Teufelskomet ist unterwegs!

Er ist weiter weg als die Sonne - dennoch kann man ihn in der Dunkelheit erkennen: Gut alle 70 Jahre zieht Komet 12 P/Pons-Brooks, auch Teufelskomet genannt, seine Bahn und kann für ein paar  Tage von der Erde aus gesehen werden - meist mit den nötigen Hilfsmitteln. Denn der vermutlich rund 30 Kilometer große Himmelskörper ist zirka 240 Millionen Kilometer von unserem Heimatplaneten entfernt und damit weiter als das Zentrum unseres Sonnensystems.

So könnt ihr den Komet sehen

Mit ein wenig Glück kann man ihn dem Hobby-Astronomen Michael Jäger zufolge sogar mit bloßem Auge entdecken, von einem Berg aus zum Beispiel. Es gebe auf der Oberfläche eine Art Geysire, die Gas und Staub ausspucken und so für den grünlich-gelb schimmernden typischen Schweif sorgen. 

Eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang ist die Wahrscheinlich am höchsten, dass ihr ihn seht, wenn ihr nach Nordwesten blicken. Ein Fernglas solltet ihr auf jeden Fall dabei haben. Zwischen 19.30 und 20.00 Uhr ist die perfekte Zeit. 

So sieht der Komet aus 

Der vermutlich rund 30 Kilometer große  Komet ist circa 240 Millionen Kilometer von unserem Heimatplaneten entfernt und damit weiter weg als das Zentrum unseres Sonnensystems. Die Koma - eine nebelige Hülle um den Kometenkern - und der Schweif entstehen, wenn solche Himmelskörper auf ihrer Umlaufbahn in Sonnennähe kommen und sich erwärmen. Bei 12 P/Pons-Brooks sei der Schweif «sicher über zehn Millionen Kilometer lang», sagte Jäger.

© Michael Jäger / AZM / dpa© Michael Jäger / AZM / dpa

Foto von Michael Jäger / AZM / dpa
Österreich, Martinsberg: Das Foto zeigt den  Komet  12P/Pons-Brooks,  aufgenommen am Astronomischen Zentrum Martinsberg mit einem lichtstarken Astrographen mit 11" Öffnung und Lichtstärke 2.2 sowie einer Fullframe-CMOS-Kamera.

Was hat der Teufel mit dem Komet zu tun?

Tatsächlich konnten Astronomen im vergangenen Jahr zwei helle Spitzen am Kometen erkennen, die wie Hörner aus der grün leuchteten Kometenhülle herausragten. Ursache für die Beobachtung waren Gasausbrüche an der Oberfläche von Pons-Brooks, die durch die zunehmende Nähe des Kometen zur Sonne und die daraus resultierende Erwärmung ausgelöst wurden.

Diese kleinen Explosionen an der Kometenoberfläche liegen allerdings Monate zurück. Aktuell trägt der Komet keine "Hörner" mehr.

Text: ANTENNE THÜRINGEN Redaktion & dpa 

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