Rollstuhlgerechtes Auto gestohlen
Familie Stoll kämpft um Mobilität
Familie Stoll aus Erfurt ist verzweifelt. Ihr rollstuhlgerechtes Fahrzeug wurde letzte Woche gestohlen. Wert um die 70.000 Euro.
Im Seidelbastweg auf dem Wiesenhügel in Erfurt haben Täter von Mittwoch auf Donnerstag den weißen Renault Master der Familie entwendet. Das Fahrzeug wurde extra für die körperlich beeinträchtigte Frau und Tochter von Familie Stoll umgebaut. Das Auto verfügt über eine Rampe im Heck für ein Rollstuhl-Schienensystem.
An der rechten Hecktür befindet sich zudem ein markanter Aufkleber des Spezialfahrzeughändlers Warmuth mit einem Rollstuhl-Logo. Das Auto ist versichert, allerdings dauert der Bau eines solchen Spezialfahrzeuge laut Experten bis zu einem Jahr und länger.
Polizeit bittet um Hinweise
Die Polizei sucht Zeugen, die verdächtige Personen zur Tatzeit am Tatort gesehen haben und Hinweise geben können.
Mutter Katja und Tochter Leonie leiden an Myotone Dystrophie. Eine seltene Muskelkrankheit. Bei dieser Krankheit bauen sich nach und nach die Muskeln ab. Mutter Katja kann nicht lange stehen und keine längeren Strecken mehr laufen.
Die Familie wollte zu dritt noch mobil sein, zusammen viel erleben und schöne Erlebnisse und Erinnerungen sammeln. Dafür brauchten die Stolls das passende Auto, in das auch 2 Rollstühle mitgenommen werden können.
Der Thüringer Hilfsfonds e.V. hat der Familie im vergangenen Jahr beim Umbau mit 10.000 Euro unter die Arme gegriffen.
Der Verein setzt sich schnell und unbürokratisch für Menschen in Thüringen ein, die unverschuldet in Not geraten sind und wo Sozialämter, Arbeitsagenturen oder Krankenhäuser an ihre Grenzen stoßen.