Ein Stuhl steht in einem Klassenzimmer auf dem Tisch., © Marijan Murat/dpa/Symbolbild
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Qualität an Thüringens Schulen soll steigen

11.01.2023

Damit Thüringens Schulen besser werden, hat Bildungsminister Helmut Holter (Linke) den Startschuss für einen umfassenden Qualitätscheck gegeben. Die ersten 21 Schulen durchlaufen, unterstützt durch 20 Experten, in den kommenden Monaten einen mehrstufigen Prozess, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Zunächst begutachtet ein externes Team die aktuelle Situation der jeweiligen Schule - unter anderem mit Befragungen von Schülern und Lehrern - und erstellt einen Schulbericht. Anschließend werden Ziele und Maßnahmen festgelegt, die jede Schule schließlich eigenverantwortlich umsetzt. Insgesamt wird der Prozess für jede Einrichtung ungefähr ein Jahr dauern. Geplant ist, dass nach rund sechs Jahren alle Schulen in Thüringen alle Schritte durchlaufen haben.

Europaweit herrsche Lehrermangel und auch in Thüringen habe es über Jahrzehnte keine nennenswerten Neueinstellungen gegeben, so der Bildungsminister. Der Personalumbruch, der jetzt in den Kollegien stattfindet, brauche unbedingt qualitative Begleitung, betonte Holter: «Oberste Priorität für jeden Bildungsminister hat gute Bildung.» Ziel des Prozesses sei daher, Schulen in Thüringen dabei zu unterstützen, sich weiterzuentwickeln und die Qualität des Unterrichts durch zeitgemäße Methoden zu steigern. In den Schulen verändere sich bereits vieles, betonte eine Sprecherin aus dem Bildungsministerium. Gerade die Pandemie habe gezeigt, dass Lehrerinnen und Lehrer ständig auf neue Herausforderungen reagieren müssen. Der strukturierte Evaluierungsprozess solle auch dazu dienen, die vielen vorhandenen Ideen und Initiativen zu unterstützen, den Akteuren Feedback und weitere Impulse zu geben.

Als bildungspolitische Herausforderungen nannte Holter die Themen Schulentfremdung, Schulabbruch, die Digitalisierung und die Beschulung von Schülern nichtdeutscher Herkunftsfamilien. Auch diese Themen sollen durch das Projekt gezielt angegangen werden. Vertreter der Evaluations- und Moderationsteams, der beteiligten Schulen und der Schulaufsicht tauschten sich am Mittwoch zum Auftakt in Gotha aus.

© dpa-infocom, dpa:230111-99-181336/2

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