Ein Weißstorch landet auf einer Wiese., © Sina Schuldt/dpa
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Nabu: Weggeworfene Gummibänder tödliche Gefahr für Störche

25.08.2023

Zum Schutz der Störche hat der Naturschutzbund (Nabu) dazu aufgerufen, beim Entsorgen von Gummibändern achtsamer zu sein - und diese auf keinen Fall in den Biomüll zu geben. Die Gummis werden von den Tieren verschluckt, die diese für Regenwürmer halten, wie die Tierschützer am Freitag mitteilten. Demnach sterben die Tiere häufig an den Folgen.

Der Nabu hat in diesem Jahr drei Todesfälle von Jungstörchen im Saalekreis in Zusammenhang mit der «menschengemachten Todesfalle» festgestellt - geht aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer nicht nur dort, sondern in ganz Deutschland aus.

Zwei Jungstörche aus Bad Dürrenberg (Saalekreis) sind gestorben, nachdem sie über Wochen von ihren Eltern mit Gummibändern gefüttert worden waren. Eines der Tiere hatte 300 Gummibänder mit einem Gewicht von 600 Gramm im Magen. Ein drittes Tier aus dem Nest ist verschwunden.

Auch in Lochau (ebenfalls Saalekreis) wurden Gummibänder und anderer Plastikmüll im Magen eines toten Jungtieres entdeckt. Im Chemnitzer Ortsteil Grüna beobachten die Tierschützer über eine Webcam, wie Jungtiere Gummibänder fraßen. Seit dem Abfliegen vom Horst sind die Tiere nicht mehr gesichtet worden.

Der Nabu versucht herauszufinden, wo die Gummibänder herkommen, und hat bereits erste Erkenntnisse: Im Stadtgebiet von Bad Dürrenberg wurden sie in Biotonnen gefunden. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die Gummis aus den Biotonnen über Kompostieranlagen in die Natur gelangen, hieß es.

Aber auch Supermärkte, Wochenmärkte, Gemüsehändler, Blumenläden und Landwirte kämen als Verursacher infrage. Bei der Entsorgung mit Gummis gebündelter Ware, wie Schnittblumen oder Radieschen, oder bei deren Bündelung gelangen die Gummis über den Biomüll auf die Ackerfläche oder fallen direkt darauf, wie es hieß.

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