Die Sonne scheint über der Wartburg., © Martin Schutt/dpa
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«Mythos Welterbe»: Sonderschau bindet auch Gäste ein

13.06.2023

Entlang von zehn Fragen soll eine neue Sonderausstellung den «Mythos Wartburg» ergründen. Die Schau greife einzelne Aspekte aus der Geschichte des Unesco-Welterbe auf, teilte die Wartburg-Stiftung am Dienstag in Eisenach mit. Vom 14. Juni dieses Jahres bis zum 7. Januar 2024 werde die Ausstellung Antworten auf Fragen geben wie «Wie wurde die Wartburg zum heutigen Erinnerungsort?», oder «Die Wartburg im 20. Jahrhundert - Ein Spielball der Diktaturen?».

An zehn interaktiven Abschnitten werden die Themen zur bedeutenden Burg mit Baumodellen, Skulpturen und anderen Objekten verhandelt. Für Kinder gibt es den Angaben nach teils eigene Texte.

Auch Besucherinnen und Besucher selbst sind sprichwörtlich gefragt: Sie dürfen Antworten geben auf die Frage: «Wie soll sie aussehen, die "ideale" Wartburg des 21. Jahrhunderts?» Hintergrund ist, dass die Wartburg-Stiftung gemeinsam mit den Gästen die Zukunft der Burg gestalten möchte. Dabei gehe es auch um Tourismus, Nachhaltigkeit und Wissensvermittlung, hieß es.

Die Sonderausstellung lade dazu ein, den Blick auf die Wartburg zu schärfen und sie neu zu entdecken, sagte Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) vor der Eröffnung am Dienstagabend. «Sie verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf innovative Weise und zeigt uns, wie unser kulturelles Erbe unseren Alltag und unsere Identität prägt.»

Die Wartburg bei Eisenach wurde 1080 erstmals urkundlich erwähnt, sie soll der Sage nach 1067 gebaut worden sein. Die Unesco nahm sie 1999 als «ideale Burg» in ihre Welterbeliste auf. Sie gilt als geschichtsträchtiger Ort und ist inzwischen Ziel vieler Touristen. Den Thüringer Landgrafen war die Burg ein Musenhof. Sie ist Wirkungsstätte der Heiligen Elisabeth gewesen und Martin Luthers. Der Kirchenreformator übersetzte dort das Neue Testament ins Deutsche. 1817 kamen dort Studenten zusammen, um beim Wartburgfest für einen demokratischen deutschen Nationalstaat zu demonstrieren.

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