Ein Streifenwagen fährt mit eingeschaltetem Blaulicht., © Carsten Rehder/dpa/Symbolbild
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Mehr als 200 Vermisste in Thüringen

20.03.2023

In Thüringen werden derzeit mehr als 200 Menschen vermisst. Bis Mitte März galten 225 Fälle als ungeklärt, wie das Landeskriminalamt der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die Spanne bei den Vermisstenanzeigen reicht vom jugendlichen Ausreißer über ein fehlendes Kind oder verirrte Senioren bis zum Opfer eines Verbrechens. Die meisten Fälle lösen sich jedoch relativ schnell auf, weil etwa die Vermissten plötzlich wieder auftauchen.

Betroffen sind den Angaben nach ausnahmslos alle Altersgruppen - vom Kind über jugendliche Dauerausreißer bis zum Rentner. Im vergangenen Jahr bearbeitete die Polizei im Freistaat laut LKA 1495 Vermisstenfälle. Davon hätten 1460 erledigt werden können. Im Schnitt gingen damit im vergangenen Jahr täglich vier Vermisstenanzeigen ein.

Mit 1064 Fällen hätten sich die meisten im vergangenen Jahr innerhalb von drei Tagen erledigt. Am häufigsten galten demnach Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren als vermisst. In allen Fällen werden den Angaben nach Kontaktpersonen und Wohnumfeld, aber auch Krankenhäuser und andere mögliche Aufenthaltsorte geprüft. Außerdem wird mit Öffentlichkeitsfahndungen nach den Betreffenden gesucht.

Manchmal wird aus einer Vermisstenakte allerdings auch ein Fall für die Mordermittler. Zu einem der ältesten noch ungelösten Fälle dürfte der einer jungen Frau aus Mühlhausen gehören. Die damals 19-Jährige verschwand 1987 spurlos. Mehr als 30 Jahre später wird dann nach erneuten Hinweisen im September 2017 ein Waldstück bei Volkenroda umgegraben. Bisher fehlt laut Polizei jedoch weiter jede Spur von ihr.

© dpa-infocom, dpa:230320-99-17733/2

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