Gesprengter Geldautomat: Täter mit Geld auf der Flucht
Kriminelle haben in der Nacht zu Dienstag einen Bankautomaten in Heringen an der Helme (Landkreis Nordhausen) gesprengt. Die Polizei ging am Dienstag von mehreren Tätern aus, die im Anschluss mit der Bargeld-Beute flüchteten. Hierbei soll es sich um dunkelgekleidete Männer handeln, die Kopflampen trugen. Mit zwei schwarzen, hochmotorisierten Autos sollen sie den Tatort in Richtung Autobahn 38 verlassen haben. «Zur Höhe sind noch keine Angaben möglich», hieß es bezüglich der Beute. Der Schaden an dem Bankgebäude wird allerdings auf mehr als eine Viertelmillion Euro geschätzt. Nach derzeitigen Ermittlungen rechne man mit 300.000 bis 400.000 Euro Sachschaden, teilte die Polizei mit. Auf Bildern ist zu sehen, wie mehrere Scheiben der Bankfiliale geborsten und Decken herabgestürzt sind.
In der Nacht zu Dienstag hörten Anwohner einen Knall und informierten die Polizei. Aufgrund der Detonation entstanden auch Risse im Inneren des Gebäudes. Das Gebäude wurde daraufhin evakuiert. Bewohnerinnen und Bewohner kamen laut Polizei bei Bekannten unter. «Ob und wann die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren können, ist noch unklar», teilte die Polizei am Dienstagnachmittag mit.
Außerdem versuchte die Gruppe von unbekannten Tätern laut Polizei vergeblich die Tür einer gegenüberliegenden Bank aufzubrechen. Hier sei man zwar nicht erfolgreich gewesen, habe aber trotzdem einen Schaden von rund 5000 Euro verursacht, hieß es.
Seit der Nacht ist die Kriminalpolizei in mehreren Teams im Einsatz, um in dem nach Polizeiangaben «besonders schweren Fall des Diebstahls» Spuren zu sichern und Zeugen zu befragen. Geldautomatensprengungen sind in Thüringen kein Massenphänomen. Allerdings gab es in vergangenen Jahren immer wieder einzelne Fälle, in denen sich Diebe an Automaten zu schaffen machten, um an Bargeld zu kommen. 2021 hatte die Polizei über mindestens zwei Fälle von Geldautomatensprengungen in ganz Thüringen verteilt informiert.
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