Bürgermeister zu Razzia in Reichsbürgerszene: «Es wird Zeit»
Der amtierende Bürgermeister von Bad Lobenstein hat den Großeinsatz der Polizei gegen Verdächtige aus der sogenannten Reichsbürgerszene begrüßt. «Meine erste Reaktion: Es wird Zeit», sagte Klaus Möller (Linke) am Mittwoch auf Anfrage. «Wir haben immer Mal wieder Probleme mit Reichsbürgern in unserer Stadt gehabt. Es ist gut, dass da jetzt mal durchgegriffen wird.»
Die Bundesanwaltschaft hatte am Mittwoch deutschlandweit 25 Menschen festnehmen lassen. Sie sollen einen Umsturz geplant und dafür teilweise auch mit Waffen trainiert haben. Als einer der beiden Rädelsführer soll Heinrich XIII. Prinz Reuß agiert haben, hieß es. Er soll in der Nähe von Bad Lobenstein in Ostthüringen ein Jagdschloss besitzen.
Er kenne den Prinz nicht persönlich, sagte Möller. «Ich weiß, dass er zu dieser Szene dazugerechnet wird.» Das Jagdschloss sei privat und öffentlich nicht zugänglich.
Möller selbst war in das Amt des Bürgermeisters aufgerückt, nachdem der vorherige Bürgermeister Thomas Weigelt vorläufig aus dem Dienst enthoben worden war. Der parteilose Lokalpolitiker soll unter anderem Mitte August einen Zeitungsreporter angegriffen haben.
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