Ein Fischotter blickt aus einem Teich heraus., © Lino Mirgeler/dpa
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Siedlungshilfe für Otter: Projektstart in Thüringen

08.05.2024

Um dem Bestand des bedrohten Fischotters auf die Sprünge zu helfen, ist in Ostthüringen mit der Renaturierung eines Bachs begonnen worden. Ein Abschnitt des Malzbachs in Eisenberg solle wieder in einen möglichst naturnahen und somit für Otter einladenden Zustand gebracht werden, teilte das Umweltministerium am Mittwoch mit. Konkret gehe es darum, vorhandene Uferbefestigung zu beseitigen und Raum für mehr Wasser zu schaffen. Das Vorhaben ist Teil des Projekts «Deutschland wieder Otterland». Damit sollen bundesweit Gewässerlandschaften für den Fischotter vernetzt werden.

«Thüringen kommt im Rahmen des Projekts in neun Bundesländern eine zentrale Bedeutung zu. Denn hier verläuft aktuell die Ausbreitungsgrenze des Fischotters in Deutschland», sagte Umweltstaatssekretär Burkhard Vogel laut Mitteilung. «Die Besiedlung von angestammten Ottergebieten, wie es am Malzbach in Eisenberg geplant ist, hilft der Art, zukünftig in ganz Deutschland wieder heimisch zu werden.»

Svane Bender, Bereichsleiterin für Naturschutz und Biologische Vielfalt der Deutschen Umwelthilfe, sagte: «Dem streng geschützten Fischotter drohen viele Gefahren - vom Tod im Straßenverkehr über die illegale Jagd bis hin zur Austrocknung der Bachläufe und Auenlandschaften aufgrund der Klimakrise.» Die Organisation arbeitet für das Projekt auch mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung zusammen. Das Thüringer Umweltministerium und das Bundesumweltministerium fördern die Maßnahme. Bis 2026 nimmt Thüringen dafür rund 53.500 Euro in die Hand. Bis Ende des Projekts 2028 werden zudem etwa 23.800 Euro in Aussicht gestellt.

Die ans Leben am und im Wasser angepassten Fischotter galten einige Zeit in Deutschland als ausgestorben. Lange wurden die Tiere gejagt, Umweltverschmutzungen taten ihr Übriges. Der Fischotter wird in Deutschland auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft.

Dennoch ist die Wiederansiedlung der Tiere umstritten. In Sachsen und Bayern etwa ist die Art bereits wieder verbreitet. Dort blicken Teichwirte mit Argwohn auf die Fisch verzehrende Marderart. In Bayern wird derzeit darüber gestritten, ob es rechtens sei, die streng geschützten Tiere zum Schutz der Teichwirte töten zu dürfen.

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